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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 585

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 6. Joseph Ii. und die völkerbeglückende Aufklärerei. 385 und Böhmen und Belgier über einen Kamm geschoren; da wurden auf gut türkisch die höchstgestellten Officiere und Beamten, Barone und Grafen mit den rohesten Vagabunden zusammen zum Straßenkeh- ren oder Schiffsziehen verurtheilt, da wurden die Leibeignen nicht bloß der Gewaltthätigkeit, sondern auch der schützenden Fürsorge ihrer Gutsherren entzogen, die Juden den Christen gleichgestellt, kurz die ganze bestehende Ordnung der Dinge umgeftürzt. Und nicht bloß die bürgerliche, sondern auch die kirchliche. Keine Klöster mehr, keine Jesuiten mehr, keine Inquisition, kein Gehorsam unter dem Papst. Vergebens reiste Pius Vi. selbst nach Wien, um durch seine persön- liche Erscheinung den radicalen Kaiser umzustimmen. Obgleich Jo- seph gegen das Ende seines Lebens viele seiner Verordnungen zu- rücknehmen mußte, so ward er doch nicht günstiger gegen die katho- lische Kirche gestimmt. Mit herzlicher Wehmuth steht man den edlen aber völlig bethörten Kaiser aus Gram über das Scheitern aller sei- ner Plane in's Grab sinken. Und wie viele andere katholische und protestantische Fürsten oder Mini- ster gruben sich durch gleiche Bethörung selbst ihr Grab und brachten den Staat in heillose Verwirrung. Die beiden südlichen Halbinseln, die italieni- schen Staaten, besonders Neapel unter Tanucci, Spanien unter Wall und S quillace, Portug al unter Carvalho, waren in dersel- den unheilvollen Bewegung. Alle Rechte, Lebensgewohnheiten, Beschäfti- gungen, Trachten der Unterthanen wurden mit rücksichtslosester Mmister- willkür umgestürzt. Mit Gewalt sollten die Leute durch Handel und Indu- strie reich werden, durch französische Weisheit und unvernünftige Freiheits- ideen aufgeklärt werden. Vergebens donnerte der Herr diesen verblendeten Umfturzmenschen durch das furchtbare Erdbeben 1755 und die Zer- störung des prachtvollen Lissabon ein warnendes Halt zu. Nach kur- zer Unterbrechung trieb der fieberhafte Wahn sie weiter und weiter auf dem betretenen Wege bis zum Untergang. Am Ende erreichte sie alle der Arm des göttlichen Strafgerichts. Tanucci ward ge- stürzt, Carvalho zum Tode verurtheilt (später jedoch begnadigt), Squillace durch einen Pöbelaufstand verjagt, Ar and a in den Ker- ker geworfen — aber mit ihrer Entfernung war das Unheil nicht wie- der gut gemacht. Erst die Erschütterungen, welche die französische Revolution auch in diesen Ländern hervorbrachte, offenbarte die Tiefe und den Umfang der sittlichen Verwüstung, welche sie über ihr Land gebracht. Und wenden wir uns von dem katholischen Süden zu dem äußersten protestantischen Norden, so finden wir da dasselbe jammer- volle Schauspiel. Auf dem schwedischen Königsthron saß ein fein-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 353

1859 - Lübeck : Rohden
Xix. 8- 15. Einbruch der Magyaren in die Christenheit. 353 führer von den Slaven selber geladen, dann aber auf ihren Herrscher- thron gehoben, also, daß der Waräger Rurik (862) als der Be- gründer des russischen Reiches Novgorod erscheint. Theils durch die Kenntniß des Christenthums, welche sie bereits mitbrachten, theils durch den unablässigen Seeverkehr über das schwarze Meer mit Constantinopel, erwuchs auch unter diesem normannischen Fürstenge- schlecht und ihren slavischen Unterthanen allmälig eine christliche Partei, die sich aber nicht wie die nordischen Normannen an die römische Kirche und den Papst anlehnte, sondern an den Patriarchen von Constanti- nopel. Dort ließ sich 955 die russische Großfürstin Olga taufen und von dort her ward die griechische Prinzessin Anna gesandt, die 980 ihren Gemahl, den Warägerfürften Wladimir, bewog, sich mit seinem ganzen Volk in den Wellen der Dniper taufen zu lassen und in Kiew ein eignes Erzbisthum für die russische Kirche zu gründen. §. 15. Einbruch der Magyaren in die Christenheit. Neben den Normannen haben wir noch ein ganz anderes, in der karolingischen Zeit zum ersten Mal auf dem Schauplatz erscheinen- des Volk zu erwähnen, welches ebenfalls sofort in die Kirche des Frankenreichs eindringen zu wollen schien, aber doch noch lange und langer draußen vor der Pforte stehen blieb als der größte Theil der Normannen. Das waren die Ungarn oder Magyaren. Drei große Völkerstamme haben wir bisher schon aus dem Mittlern Asten her- vorgehen sehen: die Kelten, nach ihnen die Germanen, zuletzt die Slaven. Aber noch war der große Menschenbrunnen keineswegs er- schöpft. Schon waren die türkischen Stämme hinter den slavischen hergekommen. Wir sind ihnen schon begegnet in den Seid sch uk k e n, die das syrische Khalisat umstürzten (1075), und in den Avaren, deren gewaltiges Reich Karl der Große zertrümmerte (796). Hinter ihnen, ln Südrußland und der Krim hatte sich ein Chazarenreich gebildet, wo türkische Stämme mit den Resten der alten Germanen, die dort ehemals ihre Wohnsitze hatten, sich vermischten. Auch den Bulgaren, die auf den Trümmern des Avarenreichs ihre Herr- schaft weiter auszubreiten suchten, und die aus Slaven und Hunnen sich gemischt hatten, scheinen türkische Bestandtheile beigemischt zu sein. Nun aber tritt uns ein ganz neues Geschlecht entgegen: das ugrische. Ob die Hunnen schon ein Zweig dieses ugrischen Völ- kerstammes waren, laffen wir dahingestellt. Zu diesem ugrischen Ge- schlecht gehören von den jetzt noch näher bekannten Stämmen die Finnen, Lappen, Esthen, Lieven, gehörten auch die Ungarn. Früher saßen sie an der westlichen Seite des Uralgebirges an der Kama. Von dort zogen sie etwa um 884 südwärts, weil sie von einem an- v. Rohden, Leitfaden. 25

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 147

1859 - Lübeck : Rohden
Xi. §. 5. Alerander's Ausartung und Tod (323). ^47 zarteste Fürsorge und die edelmüthigste Schonung, überhäufte sie mit Reichthümern, Gunstbezeugungen und Ehrenstellen, aber — er war doch nicht mehr ganz der ihrige. Hier und da sahen sie die fügsameren Asiaten schon sich vorgezogen, die offene Vertraulichkeit ging verloren, das setzte böses Blut. In seiner nächsten Umgebung wurden mehrfache Verschwörungen entdeckt und mit immer steigender Strenge bestraft. Selbst so tapfere Generale wie Philotas und sein Vater, der sonst so treu bewährte Parmenio, fielen durch den Urtheilsspruch des stren- gen Richters; den tapfern Klitus, seinen Lebensretter in der Schlacht am Granicus, erschlug der schwer beleidigte, vom Weine erhitzte Kö- nig mit eigner Hand. Und immer öfter kehrten diese traurigen Scenen wieder. Da Alerand er von seinem indischen Zuge nach Susa zurück- gekehrt war, empörte sich sogar sein ganzes Griechenheer, und einen Augenblick schien es, als ob er am Schluffe seiner herrlichen Siege die Truppen selber bekämpfen müßte, die ihn und die er zum Siege geführt. Zwar unterwarfen sie sich dem unwiderstehlichen Zauber und der Energie ihres bewunderten Führers, aber die Tiefe und Weite des Risses, welche sein Verschmelzungsversuch zwischen der ursprünglichen nationalen Sitte und der fremdartigen Angewöhnung herbeigeführt, war klar und besorgnißerweckend zu Tage getreten. 8. 5. Alerander's Ausartung und Tod (323). Solches Abweichen von der vaterländischen Denk- und Lebens- weise kann niemals ganz ohne sittliche Folgen bleiben. Auch bei Alexander, wie bei seinen Großen und seinem ganzen Heer trat es bald zu Tage, daß die Gewöhnung an asiatisches Wohlleben und Heuchelei einen entsittlichenden Einfluß auszuüben begann. Welch schlimme Erfahrungen mußte Alexander an den macedonischen Fürsten machen, die er als Statthalter in die eroberten Provinzen ge- setzt. Bei seiner Rückkehr von der indischen Grenze mußte er sie fast sämmtlich wegen Untreue, Ungerechtigkeit und schändlicher Frevel absetzen und zu den schwersten Strafen verurtheilen. Er selbst aber, wie bald war er in die wildesten Ausschweifungen der persischen Ge- nußsucht verstrickt, wie gern lauschte sein früher jeder Freundeswar- nung so zugängliches Ohr den lügnerischen Lobhudeleien gunstsuchen- der Schmeichler, wie ließ er sich bei seinen wüsten Gelagen zu so mancher Uebereilung und Grausamkeit verleiten, die er nachher bei nüchterner Stimmung vielleicht schmerzlich bereute. Mit Trauer und Scham wendet man sich ab von der Schilderung der zügellosen Ge- nußsucht, der er sich in den letzten Zeiten seines Lebens rücksichtslos hingab. Sollte der Herr sein Werkzeug auch da noch halten, wo es sich in thörichter Fleischeslust und Hoffart selber unwürdig -und un- fähig machte, Seiner Hand und Seinen Gnadenabstchten zu dienen? 10*
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